Bericht Knetzgau 2009
Knetzgau 2009 war im Vorfeld für Anita und mich schon was ganz
besonderes: da wir ja immer mit einem Auge auf die Cavalry „schielen“ und
ich eigentlich schon immer mal ein Reenactment als eher „Außenstehender“
verfolgen wollte, um die ganzen Zusammenhänge bzgl. Organisation, Ablauf und
Befehlsstruktur besser verfolgen und verstehen zu können, kam bei uns der
Gedanke auf, das Wochenende im Cavalry Lager als Civilian zu
bestreiten....positiver Nebeneffekt wäre dann auch Zeit zum fotografieren
und filmen...
Wir reisten Donnerstag früh mit Sack und Pack nach Pullman City...
verstauten restliche Ausrüstung noch im Auto und machten uns nach einem
ausgiebigen Frühstück mit unseren Freunden auf den Weg nach Knetzgau....die
Abfahrt von Pullman war schon etwas wehmütig da unsere geschätzte
„Sgt.-Frau“ nicht mitfahren konnte.
Nach ca. 2 ½ Stunden Fahrzeit kamen wir in Knetzgau an – das Wetter war
äußerst schwül, als wir mit dem ausräumen der Fahrzeuge und den Aufbau der
Zelte begannen – hier hatten wir das erste Mal gemischte Gefühle... vorbei
am für uns gewohnten Infanterielager schleppten wir unsere Ausrüstung zur
Cavalry....verdutzte Gesichter bei den Kameraden der Infanterie und z.T.
wirre Gespräche waren die Folge! War diese Entscheidung richtig?? – wir
waren uns nicht mehr sicher....
Nach dem Aufbau der Zelte – an dieser Stelle herzlichen Dank an Pvt. Whimpy
für seine Unterstützung – waren wir fix und fertig... es war wirklich extrem
heiß und schwül. Bei der Cavalry wurden wir mit offenen Armen empfangen und
nach Rückstellung des Autos auf den Parkplatz gingen wir in die Taverne auf
einen Stärkungstrunk!
Der Abend verlief dann relativ ruhig bis auf das aufkommende heftige
Gewitter mit starkem Regen, welches uns aber zum Glück nur streifte....wir
verbrachten den Abend im Zelt von unserem Fliegerass ;-) Andre Tavel bei
Speis und Trank und einigen Gesprächen... später gesellte sich auch unser
Major dazu und daraufhin würde bis früh in den Morgen diskutiert.
Am nächsten Morgen war es wiederum extrem schwül und durch den Regen kam
auch noch eine hohe Luftfeuchtigkeit dazu – der Anblick der vor uns
grasenden Pferde machte das bald zur Nebensache, und ein ereignisreicher Tag
kündigte sich an! Die Cavalry sattelte die Pferde und machte sich bereit zum
Antreten....da kam es zu einer Schrecksekunde – Pvt. Andre´ Tavel hatte
Probleme mit seinem Pferd, welches nicht wirklich vom Antreten begeistert
war. Nach mehrmaligen Bocken knickte der Wallach auf der Hinterhand ein und
stürzte samt Reiter zur Seite....Gott sei Dank bekam Andre´ den Fuß
rechtzeitig aus dem Steigbügel und abgesehen von ein paar blauen Flecken
ging das Ganze glimpflich aus...

Den Tag verbrachte ich im ganzen Lager herumschwirrend – Drill beobachten,
Offiziere bei den Besprechungen lauschend usw. bis es nachmittags zur ersten
Schlacht rausging. Ich begleitete die Infanterie und war ständig am
photographieren und filmen...

Am Abend ging ich relativ bald zu Bett, da es ein anstrengender Tag war, und
ich erhebliches Schlafdefizit von den 2 vorangegangenen Nächten hatte ;-)
Der Samstag verlief in etwa gleich wie der Freitag... nachmittags ging es
abermals zur Schlacht, welche etwas zäh verlief, da sich die Yankees nicht
dazu entscheiden konnten, Ihre schattigen Plätze zu verlassen....nach einem
kurzen Geplänkel ging es nach einer Pause abermals zur Sache, wobei die 7th
einen Rückzug vorbereitete um auch den anderen CS-Einheiten Gelegenheit zum
Kampf geben zu können – leider wurde das von den Yanks missverstanden, und
sie griffen uns an... mit den Colorguards (Fahnenträger) in der vordersten
Linie....mit solchem Verhalten kann man keine Schlacht gewinnen und so war
die Fahne und der Sieg unser!

Abends gab´s wie schon am Vortag die übliche Dressparade und danach
Kompanie-internes antreten zu einem besonderen Anlass – unser QM-Sgt. Monde
feierte seinen Geburtstag an jenem Tag! Die Kompanie legte zusammen für ein
Geschenk (Jubiläumsbuch unsere Kompanie) und ich hatte die Ehre das Buch
überreichen zu dürfen – leider brachte ich kein Wort heraus als ich den sehr
gerührten Monde vor mir hatte, aber der Major rettete mich aus dieser
Situation...

Danach wurde zum Baseball spielen aufgerufen welches durch eifrigen Einsatz
glänzte und den Sieg für den Süden brachte – wie sollte es auch anders sein!
Der Abend endete bei Gambas und Freibier!

Den Sonntag nützten wir nochmals für einen Ausritt und gegen Mittag brachen
wir unser Lager ab und begaben uns auf den Heimweg.
Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei den Veranstaltern für dieses
tolle Wochenende bedanken! Weiters unseren Kommandierenden, allen voran
Major Dusty und Cpt. Vandevier, dass sie Anita und mir mal einen anderen
Einblick in das Geschehen rund um ein Reenactment-Wochenende verschafft
haben – es war äußerst lehr- und aufschlussreich – und nicht zuletzt wurde
ein Traum für uns Wirklichkeit – ein Wochenende bei der Cavalry verbringen
zu dürfen!! Danke auch allen Kameraden für die Unterstützung insbesondere
Pvt. Andre Tavel, Kaya und Tom Landgraf!
Euer Pvt. Greenwood

|